Romeo und Julia an der Bernauer straßefeld
Der k nstliche Sternenhimmel ber dem Tanzparkett des Ballhauses im Norden Berlins blinkte wie sonst an diesem Wochentag aber waren es nur wenige Paare die er in rote und blaue D mmerungen h llte Ist alles K se sagte eine junge Frau zu ihrem schwarzhaarigen Freund und g hnte dabei Dir gef llt s wohl heute fragte sie dann sp ttisch das junge M dchen das an ihrer Seite sa und unschl ssig zum Tanzboden hin bersah Warum nicht gab das M dchen zur ck Heute ist wenigstens genug Platz zum Tanzen sonst ist s doch immer nur ein Geschubse Der junge Mann sa zerstreut zwischen den beiden und strich sich nerv s ber das glatte peinlich korrekt gescheitelte Haar Sein Blick streifte zuweilen die Gestalt der J ngeren die einen enganliegenden gr nen Pullover trug Wie eine Katze ist sie dachte er wenn ihre Bewegungen auch noch eckig sind Spielte die Kapelle nicht dann h rte man von der Theke her manchmal ein Kichern da hatte einer der G ste die auf den hohen Hockern sa en den M dchen an der Bar etwas Zweideutiges gesagt Das Ballhaus in dem sich in den langen N chten hunderte Menschen tummelten machte heute einen kahlen Eindruck Die Galerie die sonst immer zuerst besetzt war hatte keinen einzigen Gast Die St hle standen in einer so n chternen Ordnung an den Tischen als ob eben erst aufger umt worden w re und die Kellner trugen nur zwei Gl ser auf ihren Tabletts Die Musik wirkte aufdringlich und die farbigen Papiergirlanden hingen wie m de welke Bl tter an der Br stung der Galerie Vergeblich suchte der Kapellmeister der das Ballhaus auch mit schnurrigen Kommentaren zu unterhalten pflegte Stimmung in den gro en Saal zu bringen Gegen Mitternacht brachte er zwar seine t gliche Attraktion er fragte mit schmalziger Stimme ob die Damen so wie es sich geh re ihren Kavalieren auch schon sittsam die Schl ssel bergeben h tten bevor die letzten T nze k men doch w hrend diese Frage sonst ein berm tiges Geschrei ausl ste hing heute das Lachen das von den wenigen besetzten Tischen kam d nn und zerbrechlich wie verloren in dem gro en Saal Der Kapellmeister des Ballhauses wu te als erfahrener Mann da man eine solche Flaute nicht aufpulvern kann sondern warten mu bis sie vor ber ist Er setzte sich ans Klavier und klimperte die Anfangstakte eines Schlagers aus der Gro mut terzeit In einer Ecke des Tanzsaales sa en an einem kleinen Tischchen drei Betrunkene die sich bisher nicht bemerkbar gemacht hatten Jetzt aber fielen sie sofort in das Lied ein als h tten sie schon den ganzen Abend darauf gewartet Waldesluuust Waldesluuust 0 wie einsam schl gt die Brust Die J ngere schaute ihre Nachbarin fragend an Die seufzte ein wenig und sagte w hrend sie sich erhob Jetzt bin ich wieder dran Dabei dachte sie So ein kleines Biest Tanzt immer dann wenn wir allein auf dem Parkett sind damit sie ja alle M nner sehen Die Betrunkenen gaben ihren Stimmen einen schluchzenden Klang Meinen Vater kenn ich nicht Meine Mutter will mich nicht Und sterben kann ich nicht Bin noch so jung Und w hrend die drei am Tisch in immer wehm tigere T ne versanken tanzten die beiden M dchen zu denselben Kl ngen einen schnellen wirbelnden Walzer Die ltere brauchte ihre Tanzpartnerin kaum zu f hren Die schien ganz hingegeben an diesen seltsamen Rhythmus ihre Augen gl nzten und sie hatte ein seliges Gesicht Auf der anderen Seite der kreisrunden Tanzfl che sa an einem winzigen Tischchen ein junger Mann Sein Bier hatte l ngst den Schaum verloren Er hatte schon eine Stunde lang unabl ssig die beiden M dchen und ihren Begleiter beobachtet die ihm getrennt nur durch die Tanzfl che gegen bersa en Sie ist wie eine Feder dachte er wenn er das Paar an sich vor berwirbeln sah Die Tanzenden hatten den Platz ganz f r sich allein und sie ma en ihn aus wie nach einem Zirkel strich An einer Stelle hatte sich der Parkettboden geworfen und die Scheuerratten wie man hier die Tanzbesessenen nennt sagten da man in diesem Ballhaus Wellenreiten k nnte Tanzten die beiden M dchen ber diese Stelle so schienen sie in die Luft hinauszuschweben Einmal stie die J ngere einen spitzen Schrei des Entz ckens aus Ihr Rock war wie eine Glocke ihre F e schienen kaum den Boden zu ber hren und ihre schlanken Beine zogen die Blicke aller M nner an Sogar die G ste an der Theke drehten sich dem Tanzboden zu Das blonde Haar des M dchens flatterte lustig um den Nacken ein Bild voller Frische und Fr hlichkeit Der Zwanzigj hrige begegnete dem Blick des anderen dr ben der mit den M dchen am Tische sa und jetzt auf ihre R ckkehr wartete Ein leiser Spott lag in diesen Augenwinkeln Mach nur Kulleraugen sagte der Blick sie sitzt an meinem Tisch Nur die Betrunkenen hatten f r die tanzenden M dchen kein Auge Sie sangen in einer betr chtlichen heiseren Lautst rke Wenn ich einst gestorben bin Tragt mich zum Friedhof hin Deckt mich mit Erde zu Dann hab ich Ruh Romeo und Julia an der Bernauer Stra e
Romeo und Julia an der Bernauer Straße By Franz Kain |
9783852524191 |
German |
73 |
Hardcover |
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